Getting Naked

Dieses Jahr hatte ich wieder die Gelegenheit am Willow Creek Association Global Leadership Summit teil zu nehmen.

Vom Blogger-Guru Seth Godin, über den für seinen Kampf gegen Kriminalität berühmten Bürgermeister von Newark, Cory Booker, bis hin zu Mama Maggie Gobran, der Mutter Theresa von Ägypten – die Liste der beeindruckenden Redner war auch dieses Jahr lang.

Der einzige Wehrmutstropfen schien, dass Howard Schultz, CEO von Starbucks kurzfristig absagte. Doch statt ihm sprach nun Patrick Lencioni, CEO des Consulting Unternehmens The Table Group, dessen Vortrag mir in besonderer Erinnerung blieb.

Das Thema: „Getting Naked“. Nein, sein gleichnamiges Buch hat keine Bilder. Es geht um die Kraft, die darin steckt, sich verletzlich zu machen. Nicht darum, dumm und naiv jedem Menschen seine innersten Gefühle und Gedanken preis zu geben, sondern um das Business-Prinzip offen, ehrlich und authentisch zu sein.

Nicht nur mit seinem Unternehmen hat er die Erfahrung gemacht, dass „getting naked“ entscheidend für den Erfolg von Organisationen ist. Trotzdem sträuben wir Menschen uns meist dagegen, und zwar aus drei Hauptgründen:

1. Die Angst unser Business/unseren Job zu verlieren.

Die Alternative dazu nennt Lencioni Terminal Niceness. Was bringt es einem, wenn man immer auf der sicheren Seite ist, dabei aber das Leben an einem vorüber geht und man großartige Gelegenheiten nicht wahrnimmt?

2. Die Angst sich zu blamieren

Lencioni’s Tip: Celebrate your mistakes! Du bist in einem Meeting und verstehst etwas nicht? Dann bist du meistens nicht alleine. Andere sind dir unheimlich dankbar, wenn du den Mut hast „dumme“ Fragen zu stellen, die sie sich nur selbst nicht getraut hatten zu äußern.

3. Die Angst, sich unterlegen zu fühlen

Wahre Größe sieht Lencioni in Demut. Das bedeutet nicht, den Schwanz einzuziehen und sich klein zu machen. Ganz im Gegenteil. Steven Furtick, einer der anderen Redner am Summit, nennt es „Confident Humility“. Es braucht Selbstbewusstsein um De-Mut zu leben.
Und der Austrialier John Dickson, Lencioni’s Vorredner bringt es so auf den Punkt: Humility is to hold your power in service for others.

Lencioni weist darauf hin, dass der Getting Naked Ansatz risikoreich ist und nicht immer erfolgreich sein muss. Zumindest kurzfristig.

Doch seine Erfahrung und die unzähliger anderer Leadership Größen (etwa GE’s Jack Welch oder Southwest Airline’s Gary Kelly, um nur zwei zu nennen) zeigt, dass es nicht nur der langfristig beste, sondern auch einfach der richtige ist.

Wer mehr wissen will, dem sei das geniale Buch von Patrick Lencioni wärmstens empfohlen:

 

 

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